Eine naturalisierte Zweigeschlechtlichkeit ist tief in allen gesellschaftlichen Systemen bis hin zu naturwissenschaftlichen Grundannahmen verankert. Besonders Beratende, die bisher nicht zu trans* / inter* gearbeitet haben, werden von sich aus nicht auf die Idee kommen, das zweigeschlechtliche System je in Frage zu stellen. Ebenso wenig kann vorausgesetzt werden, dass ihnen Lebensweisen und Identitäten, die die traditionellen zwei Geschlechter überschreiten bzw. in Frage stellen, bekannt sind oder sie aufgrund ihres eigenen Eingebundenseins in die geschlechtliche (und davon abgeleitet sexuelle) Binarität schnell Zugänge zu solchen Perspektiven entwickeln. Es ist stattdessen davon auszugehen, dass das Gros der Berater_innen aus Cis-Menschen besteht, die in den seltensten Fällen ihre sexuelle Orientierung und fast nie ihr geschlechtliches Zugehörigkeitsempfinden hinterfragt haben. Noch weniger ist anzunehmen, dass Beratende sich mit dem Ineinanderwirken von Geschlechtsidentität, Sexualität und Mehrfachdiskriminierung befasst haben. Mit Hilfe dieses partizipativ erstellten Ratgebers ist jetzt Gelegenheit dazu das zu ändern und sich über die grundlegenden Probleme und Diskriminierungserfahrungen von inter* und trans* zu informieren! Auch inter* und trans* selber sowie ihre Angehörigen und Freund*innen können sich Wissen über die rechtlichen und/oder medizinischen Prozesse der Geschlechtsangleichung verschaffen und für weitere Diskriminierungsformen, wie Rassismus, sensibilisieren.