Neue Daten zu Bevölkerungseinstellungen gegenüber Lesben, Schwulen und Bisexuellen 01.09.2017
Wie steht es um das Wissen über Homosexualität und über homosexuelle Menschen in Deutschland? Wie sind Einstellungen zu zentralen Fragen der rechtlichen Gleichstellung, wie zum Beispiel der Öffnung der Ehe oder dem gemeinschaftlichen Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare?
In der Studie „Einstellungen gegenüber lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen in Deutschland“ geben Beate Küpper, Ulrich Klocke und Lena-Carlotta Hoffmann auf Grundlage einer repräsentativen Umfrage Antworten auf diese Fragen. Es handelt sich bei ihrer Untersuchung um eine vertiefte Auswertung der Repräsentativbefragung, die die Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Januar 2017 zum Auftakt des Themenjahrs für sexuelle Vielfalt „Gleiches Recht für jede Liebe“ vorgestellt hat.
In der Studie werden Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen nach demografischen Merkmalen (z. B. älteren und jüngeren Befragten) herausgearbeitet. Außerdem wird über eigenes und bei anderen im sozialen Umfeld beobachtetes Verhalten gegenüber homo- und bisexuellen Menschen berichtet. Analysiert werden auch die Zusammenhänge zwischen diesem Wissen, den Einstellungen und möglichen Verhaltensweisen. Im Weiteren wird eine ganze Reihe von Einflussfaktoren untersucht, die sich in der Forschung über Vorurteile als relevant erwiesen haben. Hier werden zunächst Familienwerte, Religiösität, Empathie und ergänzend die eigene Erfahrung mit Diskriminierung untersucht. Anschließend werden die allgemeine Haltung zu Vielfalt und Hierarchie betrachtet, die zum Teil auch als Indikatoren rechtspopulistischer Einstellungen gelten – Diversitätsüberzeugung, Soziale Dominanzorientierung, Autoritarismus, Demokratiemisstrauen, kollektive Wut und Anomia. Ein gesonderter Blick wird außerdem auf Einstellungen zum Umgang mit sexueller Vielfalt in der Schule geworfen.