Ferda Ataman ist die erste Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung 12.07.2022
Der Bundespräsident hat heute Ferda Ataman zur ersten Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung ernannt.
Ataman (42) wird zugleich Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und folgt in dieser Funktion auf Bernhard Franke, der die Stelle in den vergangenen Jahren kommissarisch geleitet hatte.
Um aus der Geschichte zu lernen, müssen wir das Unrecht kennen und benennen, wir müssen es weiter erforschen und beschreiben, welche Missstände es bis heute gibt.
Ferda Ataman, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung
Sie wolle sich für eine rasche Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten Verbesserungen im rechtlichen Schutz vor Diskriminierungen stark machen und hier die Expertise der Antidiskriminierungsstelle des Bundes einbringen. Neben dieser Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sei überdies der Ausbau flächendeckender, auch zivilgesellschaftlicher Beratung gegen Diskriminierung wichtig.
Ferda Ataman ist studierte Politologin und war mehrere Jahre im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration in Nordrhein-Westfalen und als Referatsleiterin in der Antidiskriminierungsstelle des Bundes tätig. Darüber hinaus arbeitete sie als Buchautorin, Journalistin und Kolumnistin, unter anderem für den Spiegel, den Tagesspiegel und den Rundfunk Berlin-Brandenburg und baute den Mediendienst Integration auf, eine wissenschaftliche Informationsplattform für Journalist*innen. Zuletzt gründete sie ein Beratungsunternehmen für Diversität. Parallel engagierte sich Ataman ehrenamtlich in Vereinen für mehr Vielfalt in Medien und eine gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft und war Mitglied im Beirat der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Der Wahl Atamans war im Mai 2022 eine Änderung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes vorangegangen. Demnach wird die Leitung der Antidiskriminierungsstelle für eine Amtszeit von fünf Jahren (mit einmaliger Möglichkeit der Wiederwahl) vom Bundestag gewählt und erhält den Status einer Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung. Die Regierungsfraktionen haben damit eine entsprechende Ankündigung im Koalitionsvertrag umgesetzt.