„Ein Meilenstein“: Ataman, Paus und Friedman begehen Festakt zum 18. Geburtstag des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes 11.09.2024
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist 18 Jahre alt geworden. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes feierte das Jubiläum des Antidiskriminierungsgesetzes mit rund 300 geladenen Gästen aus Politik und Zivilgesellschaft bei einem Festakt in Berlin.
Die Unabhängige Bundesbeauftragte, Ferda Ataman, würdigte in ihrer Rede die Einführung des AGGs als wichtigen Meilenstein, wies aber auch auf dringenden Reformbedarf hin.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz war am 14. August 2006 in Kraft getreten. Bundesfamilienministerin Lisa Paus nannte das Gesetz in ihrer Eröffnungsrede einen „Durchbruch für die Antidiskriminierungspolitik“.
Auch die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, würdigte das AGG: „Seit 18 Jahren ist Diskriminierung zivilrechtlich verboten. Seit 18 Jahren können sich Menschen konkret gegen Diskriminierung wehren. Das ist ein Meilenstein in der Geschichte unserer Demokratie.“
Ataman ergänzte, das AGG habe maßgeblich dabei geholfen, das gesellschaftliche Bewusstsein für Diskriminierung zu schärfen. Gleichzeitig sei aber eine Reform des Gesetzes dringend notwendig, da es nur einen schwachen Diskriminierungsschutz biete.
Die Keynote bei dem Festakt hielt der Publizist und Autor Prof. Dr. Michel Friedman. Er nutzte seine Rede, um auf die zugespitzte gesellschaftliche Stimmung einzugehen. „In unserem Land herrscht mehr Diskriminierung denn je. Sie ist alltäglich nicht nur bei Extremisten, sondern sie ist auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Menschen, die Diskriminierung erfahren, brauchen mehr Unterstützung denn je“
, sagte Friedman.
Neben dem AGG wurde in diesem Jahr auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes 18 Jahre alt. Seit 2006 sind insgesamt mehr als 80.000 Fälle bei der unabhängigen Beratungsstelle eingegangen.