Subjektive Diskriminierungserfahrungen in der SOEP - Hauptbefragung 2022
- Steckbrief zur Studie -
Autor*innen: Samera Bartsch, Miriam Meksem (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung - DeZIM) Erscheinungsjahr: 2025 – 4. Quartal
Kurzüberblick
Daten zu subjektiven Diskriminierungserfahrungen sind entscheidend, um unterschiedliche Betroffenheiten sichtbar zu machen, ein besseres Verständnis von Diskriminierungsdynamiken zu gewinnen und gesellschaftlichen sowie politischen Handlungsbedarf gezielt zu identifizieren. Bisher gibt es jedoch keine ausreichende Datenbasis für eine umfassende Diskriminierungsberichterstattung, die alle im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geschützten Diskriminierungskategorien sowie verschiedene Lebensbereiche abdeckt.
Das SOEP ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung privater Haushalte, die jährlich etwa 30.000 Menschen in rund 20.000 Haushalten befragt. Zur Verbesserung der Datenlage hat das Sozio-ökonomische Panel im Jahr 2022 eine neues Fragenmodul zur Erhebung subjektiver Diskriminierungserfahrungen in die SOEP-Hauptbefragung integriert.
Ziel der Studie ist es, den Datensatz zu diesem neuen Fragenmodul auszuwerten. Das umfasst deskriptive Häufigkeiten sowie multivariate Analysen. Der Fokus der Auswertung liegt dabei auf folgenden Themenkomplexen:
- Häufigkeit von Diskriminierungserfahrungen insgesamt und nach Lebensbereichen (z.B. am Arbeitsplatz, bei Ämtern und Behörden, im Gesundheitswesen)
- Häufigkeit von Diskriminierungserfahrungen entlang von Diskriminierungsmerkmalen und soziodemografischen Teilgruppen (z.B. Geschlecht, Alter, rassistische Zuschreibung)
- Häufigkeit von Reaktionen auf Diskriminierungserfahrungen (z.B. nichts unternommen, offizielle Beschwerde, rechtliche Schritte)
- Zusammenhänge zwischen Diskriminierungserfahrungen und Gesundheitszustand, Lebenszufriedenheit und ggf. weiteren einstellungsbezogenen und sozioökonomischen Indikatoren aus der SOEP-Hauptbefragung
Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) wurde mit der Durchführung der Studie beauftragt.
Die Ergebnisse der Studie sollen dazu dienen, bestehende Diskriminierungsrisiken und die Vulnerabilität bestimmter Gesellschaftsgruppen in relevanten Lebensbereichen aufzuzeigen. Sie werden im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes in den politischen Raum kommuniziert.
Die Studie wird im 4. Quartal 2025 veröffentlicht.