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Sammlung von Beispielen Guter Praxis gegen Diskriminierung in allgemein- und berufsbildenden Schulen

- Steckbrief zum Forschungsprojekt -

Autor*innen: Andreas Foitzik und Julia Kaiser (adis e.V. Tübingen); Sotiria Midelia (Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V.) Erscheinungsjahr: 3. Quartal 2024

Kurzüberblick

Der Bildungsweg entscheidet in besonderem Maße über Teilhabe und Bildungschancen – Diskriminierung ist ein Faktor, der Teilhabe verhindern und Bildungschancen verschlechtern kann.

Mit Blick in das AGG gibt es keine Regelungen zum Schutz vor Diskriminierung für Schüler*innen im Bereich der staatlichen Bildung - landesrechtliche Regelungen zum Diskriminierungsschutz an staatlichen Schulen gibt es nur wenige in Deutschland. Empirische Daten und Beratungsfälle in Antidiskriminierungsberatungsstellen zeigen jedoch, dass Diskriminierung in Schulen kein Randphänomen ist.

Siehe dazu auch unsere beiden Publikationen:

Vor dem Hintergrund kommt den Lehrer*innen, Schulleitungen, dem pädagogischen Personal (unter anderem den Sozialarbeiter*innen) an Schulen sowie Entscheidungsträger*innen und Mitarbeitenden von Schulverwaltungen aber auch außerschulischen Akteur*innen eine besondere Verantwortung zu – sowohl mit Blick auf präventive als auch interventive Maßnahmen. 

Bundesweit gibt es verschiedene Praxisansätze, die sich diesen Herausforderungen stellen.
Dazu gehören zum Beispiel:

  • Niedrigschwellige und transparente Beschwerdestrukturen
  • Unmittelbare Interventionen in diskriminierenden Situationen
  • Umgang mit institutioneller Diskriminierung
  • Thematisierung von Diskriminierung im Unterricht
  • Diskriminierungskritischer Umgang mit Unterrichtsmaterialien
  • Entwicklung von Konzepten der Barrierefreiheit

Bisher liegt kein systematischer Überblick über solche Praxisbeispiele von Schulen, Bildungsträgern und Bildungsbehörden vor. Daher soll eine Sammlung „Guter-Praxis-Beispiele“ erstellt werden, die modellhafte und übertragbare Handlungsmöglichkeiten aufbereitet und hier eine Lücke schließt.

In der Recherchephase werden konkrete und praxiserprobte Maßnahmen (mit intersektionalen und horizontalen Ansätzen) gesammelt. Für die nähere Analyse und Bewertung werden außerdem die bereits ausgezeichneten Schulen aus dem Wettbewerb fair@school der ADS herangezogen. Aus dieser ersten Zusammenstellung werden dann ca. 30 Praxisbeispiele ausgewählt und vertieft analysiert. Die Auswahl erfolgt anhand von Qualitätskriterien und einer möglichst großen Bandbreite von Schulformen und Handlungsansätzen.

Das Ziel dieser Guten-Praxis-Sammlung ist es, sowohl präventive als auch interventive Maßnahmen in allgemein- und berufsbildenden Schulen zu sammeln, zusammen zu führen und soweit aufzubereiten, dass schulische und außerschulische Akteur*innen anwendungsorientierte Beispiele für die eigene Praxis finden.

Die Gute Praxis Sammlung orientiert sich an den bereits vorliegenden Sammlungen der Antidiskriminierungsstelle aus den Lebensbereichen Arbeitsleben und Wohnen.

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