Studie „Adultismus und
Diskriminierungen entlang des jungen Alters“
- Steckbrief zum Forschungsprojekt -
Autor*innen: Prof. Dr. Lars Alberth, Prof. Dr. Birte Siem, Leuphana Universität Lüneburg Erscheinungsjahr: 2026 - voraussichtlich Ende 1. Quartal
Kurzüberblick
Hintergrund
Forschung zu Altersdiskriminierung in Deutschland konzentriert sich bisher vor allem auf die Benachteiligung älterer Menschen, während Diskriminierung von als „zu jung“ wahrgenommenen Menschen weniger Beachtung findet.
Vor diesem Hintergrund hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ein Forschungsteam um den Soziologen Prof. Dr. Lars Alberth und die Sozialpsychologin Prof. Dr. Birte Siem von der Leuphana Universität Lüneburg damit beauftragt, Adultismus und Diskriminierungen aufgrund eines als zu jung wahrgenommenen Alters in Deutschland systematisch und partizipativ zu erforschen. Dabei wird untersucht, wie Diskriminierungen insbesondere von Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlebt und wahrgenommen werden und wie Betroffene im Alltag damit umgehen.
Zielsetzung
Die wesentlichen Ziele der Studie sind:
- Erfassung der Erfahrungen von und des Umgangs mit Adultismus und Diskriminierungen aufgrund eines als zu jung wahrgenommenen Alters, insbesondere in der Altersgruppe von 14 bis 27 Jahren.
- Erfassung der Verbreitung und Ausprägung adultistischer und diskriminierender Einstellungen gegenüber als zu jung wahrgenommene Menschen in der Bevölkerung.
- Untersuchung der intersektionalen Verwobenheiten von Adultismus bzw. der Diskriminierung aufgrund eines als zu jung wahrgenommenen Alters mit anderen Formen der Ungleichbehandlung (z.B. Rassismus).
- Entwicklung von Empowerment-Strategien für Betroffene und Handlungsempfehlungen für staatliche, wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen.
Umsetzung
In allen Schritten der Studie wird ein eigens eingerichtetes, partizipatives und divers zusammengesetztes Begleitgremium junger Menschen beteiligt. Die Mixed-Methods-Studie setzt sich aus drei wesentlichen Elementen zusammen:
- Systematische und integrative Erhebung des Forschungsstandes zu Formen, Ursachen und Folgen von Adultismus und Diskriminierung aufgrund eines als zu jung wahrgenommenen Alters.
- Gruppenwerkstätten mit jungen Menschen, in denen ihre Erfahrungen und die Folgen von Adultismus bzw. Diskriminierung aufgrund eines als zu jung wahrgenommenen Alters in ihrem Alltag untersucht werden (qualitativer Teil der Studie).
- Survey mit Vignettenexperiment zur Erfassung adultistischer und diskriminierender Einstellungen gegenüber als zu jung wahrgenommene Menschen sowie entsprechender Erfahrungen in der Bevölkerung. Zudem wird die kausale Rolle des Diskriminierungsmerkmals „als zu jung wahrgenommenes Alter“ erforscht (quantitativer Teil der Studie).
Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen – gemeinsam mit dem partizipativen Begleitgremium – individuelles und kollektives Wissen zur Ungleichbehandlung von als zu jung wahrgenommenen Menschen gesellschaftlich sichtbarer zu machen. Auf dieser Basis sollen sowohl Strategien zum Empowerment junger Menschen als auch Maßnahmen zur Verringerung adultistischer bzw. altersbezogener Diskriminierung entwickelt werden.