Ataman: Lagebild Antidiskriminierung zeigt "alarmierenden Trend" 15.10.2024
Der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) hat heute erstmals ein "Zivilgesellschaftliches Lagebild Antidiskriminierung" vorgelegt. Darin werden rund 2600 Fälle von Diskriminierung dokumentiert. Dazu erklärt die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman: "Wer Diskriminierung erlebt, braucht Unterstützung. Das Lagebild des Antidiskriminierungsverbands zeigt, wie wichtig zivilgesellschaftliche Beratungsstellen vor Ort für Menschen sind, die Diskriminierung erleben. Und es bestätigt einen alarmierenden Trend: Die Zahl gemeldeter Diskriminierungen ist hoch - und gleichzeitig können die wenigen Beratungsstellen in Deutschland den Bedarf nicht decken. Die im Lagebild dokumentierten Vorfälle sind nur die Spitze des Eisbergs, aber sie zeigen, wo der Schuh drückt - ob es um Diskriminierung beim Arztbesuch geht, bei der Suche nach einer Wohnung oder im Job. Das Lagebild leistet einen wichtigen Beitrag, um das Ausmaß und die Dimension von Diskriminierungserfahrungen in Deutschland besser verstehen zu können."
Hier finden Sie die Publikation "Lagebild Antidiskriminierung".
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ist 2006 mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) gegründet worden. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung aus rassistischen oder antisemitischen Gründen, wegen des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Die ADS berät rechtlich, kann Stellungnahmen einholen und gütliche Einigungen vermitteln. Sie betreibt Forschung und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Diskriminierung. Seit 2022 wird die Leitung der Stelle als Unabhängige Bundesbeauftrage für Antidiskriminierung vom Deutschen Bundestag gewählt.